Die Welt der Instore-Medien für den Einzelhandel befindet sich in einem beispiellosen Wandel, der Werbeagenturen und Marken dazu zwingt, ihre Strukturen und Marketingpläne grundlegend zu überdenken. Traditionelle Werbemethoden, die sich auf breite Streuung und hohe Reichweite konzentrieren, weichen zunehmend gezielten, datengesteuerten Ansätzen. In-Store-Daten bieten wertvolle Einblicke in das physische Kundenverhalten, von der Bewegung durch das Geschäft bis hin zur Verweildauer bei bestimmten Produkten und der Reaktion auf Werbebotschaften.

Wie lauten die Definitionen und Standards, die Einzelhändler, Marken und Agenturen benötigen, um sich gegenseitig zu verstehen und das Beste aus den Möglichkeiten der In-Store-Medien für den Einzelhandel zu machen? Wie werden sich diese Standards auf künftige Strategien und Ausgaben auswirken? Wie können Marken ihre internen Strukturen anpassen, um die neuen Möglichkeiten von In-Store-Daten voll auszuschöpfen und den ROI ihrer Werbemaßnahmen zu maximieren? Wie können Einzelhändler die Leistung ihrer Kampagnen am besten messen und ausweisen?

Anhand der Ergebnisse des neuesten IAB-Berichts wird das Panel diskutieren, wie sich ihre Erfahrungen mit den verschiedenen Medien-Touchpoints im Einzelhandel auf ihre Prioritäten, Strukturen und Erfolgsdefinitionen ausgewirkt haben.

93 % aller Einzelhandelsausgaben werden in einem physischen Geschäft getätigt. Einzelhändler, die nur E-Commerce- und Transaktionsdaten verwenden, verfügen nur über einen Bruchteil der Informationen, die sie erhalten könnten, wenn sie auch das Verhalten und die Aktionen der Kunden im Ladengeschäft messen würden. Durch die Verwendung von Daten, die Bewegung, Verweildauer, Wege und Verkäufe umfassen, können Einzelhändler Informationen aus dem Ladengeschäft nutzen, um nicht nur den wirkungsvollsten Einsatz von Einzelhandelsmedien im Laden zu planen, sondern auch deren Wert zu demonstrieren.

Einzelhändler können Einblicke in das Kundenverhalten im Ladengeschäft gewinnen, genauso wie sie das Online-Verhalten ausgewertet haben. Durch das Verständnis der Aktivitäten in den Geschäften können Einzelhändler ihr Inventar für In-Store-Werbung am effektivsten erweitern und Marken die Möglichkeit geben, überzeugende, personalisierte Kampagnen durchzuführen.

Wie sammeln Einzelhändler In-Store-Informationen und wie sollten sie diese am besten nutzen, um ihre Umsätze zu steigern und gleichzeitig Chancen für Marken zu schaffen? Unsere Diskussionsteilnehmer untersuchen, was von Einzelhändlern angeboten wird, welche Lücken sie schließen sollten und wie die Nutzung des Clickstream-Verhaltens in Geschäften allen Beteiligten Zugute kommen kann.

Die Bedeutung von Daten für personalisierte Werbung und Omnichannel-Strategien im europäischen Einzelhandel kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. In einer datengetriebenen Wirtschaft, die Innovationen fördert und gleichzeitig hohe Datenschutzstandards wahrt, stehen Retailer und Marken vor der Herausforderung, die Balance zwischen wirtschaftlichem Nutzen und dem Schutz der Privatsphäre der Kunden zu finden.

Lange wurde bereits auf Online-Daten geschaut, um personalisierte Werbung und damit den Umsatz zu sichern und zu steigern. Doch auch das physische Geschäft stellt einen großen Datenpool dar, der unverzichtbare Einblicke in das Kaufverhalten der Verbraucher bietet und zugleich eine große Werbefläche zur Verfügung stellt.

In Europa ist die Nutzung dieser Daten stark reguliert. Der GDPR und der AI Act legen strenge Rahmenbedingungen fest, um einen sicheren und transparenten Umgang mit Daten zu gewährleisten. Diese Vorschriften schützen die Privatsphäre der Bürger und ermöglichen gleichzeitig die Nutzung der Vorteile einer datengetriebenen Wirtschaft.

Für den Einzelhandel bedeutet dies, dass der verantwortungsvolle Umgang mit Daten nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit darstellt. Datenschutzkonzepte und Maßnahmen zur Datensicherheit sind entscheidend, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen und den Geschäftserfolg zu fördern. Die Diskussion über die optimale Nutzung von in-Store Daten und deren Integration in Omnichannel-Strategien ist daher von zentraler Bedeutung für die Zukunft des europäischen Einzelhandels.

Was bedeutet Kundentreue für Einzelhändler, Marken und Kunden? Was erwarten Kunden von Einzelhändlern, welche Erkenntnisse teilen sie, wenn sie sich an Treueprogrammen beteiligen und wie können Einzelhändler besser auf sie eingehen?

In der dynamischen Einzelhandelslandschaft von heute sind Kundenkarten weit mehr als nur ein Mittel zur Kundenbindung. Sie bieten tiefgehende Einblicke in das Einkaufsverhalten der Kunden und eröffnen neue Möglichkeiten für Werbeaktionen. In Europa, wo der Wettbewerb im Einzelhandel besonders intensiv ist, wird die Bedeutung von Kundenbindungsprogrammen oft unterschätzt.

Die Möglichkeit, das Verhalten sowohl online als auch im Geschäft zu analysieren, ist von unschätzbarem Wert und führt nicht nur zu einer nahtlosen Customer Journey, sondern auch zu Medienkampagnen im Einzelhandel, die in Echtzeit analysiert und angepasst werden können. Diese Flexibilität ermöglicht es, schnell auf Veränderungen im Kundenverhalten zu reagieren und die Effizienz von Kampagnen kontinuierlich zu optimieren.

Mit Connected TV (CTV) können Marken ihre Kampagnen vom Laden auf das Sofa bringen. CTV wird zu einem wichtigen Bestandteil des Medien-Ökosystems im Einzelhandel und nutzt Kundendaten aus dem Geschäft und dem Internet, um eine weitere Werbemöglichkeit zu schaffen.

Mit umfassenden Kenntnissen über den Kunden und der Erstellung eines Profils aus mehreren Datenpunkten können Werbetreibende die Auswirkungen ihrer TV-Kampagnen auf das Kaufverhalten besser messen und verstehen. Die Integration von CTV in das Medienökosystem des Einzelhandels fördert neue Kooperationen zwischen Einzelhändlern, Medienunternehmen und Technologieanbietern. Diese Partnerschaften treiben die Innovation auf dem Gebiet der datengesteuerten TV-Werbung voran. Die Integration von CTV und In-Store-Daten hat das Potenzial, die Art und Weise, wie Marken mit ihren Zielgruppen interagieren, grundlegend zu verändern.

DOOH und Retail Media In-Store sind zwei faszinierende Medientypen mit unterschiedlichen Stärken und Anwendungen. DOOH erreicht eine breite Zielgruppe im öffentlichen Raum, während Retail Media In-Store hoch personalisierte Botschaften am Point of Sale ermöglicht. Macht es Sinn, sie getrennt zu betrachten und zu benennen? Sind sie Konkurrenten oder ergänzen sie sich in einer ganzheitlichen Marketingstrategie? Wie können ihre jeweiligen Stärken optimal genutzt werden?

Die Rolle von Kundendaten und die Möglichkeiten einer gezielten Ansprache am POS machen Retail Media In-Store zu einem vielversprechenden Kanal. Zugleich bleibt DOOH mit seiner Reichweite und Präsenz im öffentlichen Raum relevant. Die Integration von Echtzeitdaten und der Einsatz fortschrittlicher Technologien wie KI und programmatischer Werbung eröffnen beiden Kanälen neue Dimensionen.

Während DOOH durch seine hohe Sichtbarkeit im öffentlichen Raum besticht, bietet der stationäre Handel neue Möglichkeiten durch die Nutzung von First-Party-Daten und gezieltes Kunden-Targeting am POS. Die Verzahnung dieser beiden Mediengattungen könnte die Art und Weise, wie Marken in Zukunft mit ihren Zielgruppen interagieren, maßgeblich beeinflussen.